Seit jeher stellen es Berberfrauen aus Argannüssen in mühevoller Handarbeit her. Die Frauen lesen im Sommer die pflaumengroßen, gelblichen Arganfrüchte vom Boden auf und zerschlagen ihre Schalen mit Steinen. Ein bis drei Mandeln werden so pro Frucht gewonnen, die von den Frauen in Steinmühlen gemahlen und mit der Hand und warmen Wasser zu einem Teig verrührt werden. Langes Kneten bringt eine ölige Emulsion hervor, aus der durch Pressen zwischen Baumwollmatten wenige Tropfen Arganöl gewonnen werden.
Heute liegt die Argan-Produktion immer noch in der Hand der Berberfrauen, allerdings verändern sich die Produktionsbedingungen rasant: Unterstützt durch Entwicklungshilfeprojekte und die stark gestiegene Nachfrage nach Arganöl, arbeiten die Frauen heute in Kooperativen, oft mit Ölpressen und Edelstahlfiltern, die eine ergiebigere und hygienischere Produktion ermöglichen. Ein weiterer Vorteil: Weil die neuen Methoden Kaltpressung erlauben, bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe besser erhalten.